Test: Bullet Witch

Horror in kleinen Häppchen
Bevor ihr euch in waschechter Third-Person-Perspektive in die Scharmützel begebt, wird die Geschichte in kurzen Zwischensequenzen weitergesponnen. Einige Elemente der Rahmenhandlung werden in gerenderten Filmschnipseln gezeigt, was sehr zur emotionalen und impulsiven Story beiträgt. Dafür ist die Spieldauer sehr gering angesiedelt. Ein Umfang, der anmutet, den Abspann nach zwei Tagen zu sehen, könnte Genrefans abschrecken, Profis dürfen sogar an einem Nachmittag die Endsequenz in Augenschein nehmen: Bullet Witch ist nämlich in gerade mal sechs spartanische Kapitel gegliedert, in denen die einzelnen Spielabschnitte strikt linear konstruiert sind. Meist gilt es, von einer Monsterhorde zur nächsten zu wandern und diese ins Nirwana zu befördern. Als Bonus dürfen sich Hardcore-Gamer nach Beenden der schwierigsten Spielstufe in den Chaos- oder Hell-Modus stürzen.

Nach jedem der sechs Level bekommt der Spieler darüber hinaus eine Punkte-Abrechnung, wie man sie aus geradlinigen Hack 'n Slay Spielen wie beispielsweise Ninety-Nine Nights gewohnt ist. Je höher eure Killrate, desto mehr Fähigkeitspunkte wandern schließlich auf euer Konto, die ihr auf die Attribute von Alicia verteilt. Im Anschluss verbessern sich die Charakterwerte eures virtuellen Alter Egos. Auf welche Eigenschaft dabei der Fokus gelegt wird, ob Magiefertigkeiten, Lebenspunkte oder Waffenupgrades, liegt im Naturell des Spielers. Somit ist ein kleiner Rollenspieleinfluss zu spüren, der aber durchaus ausgereifter hätte sein können - so ist er nur ein nettes Beiwerk. Übrigens: Nach dem Durchspielen könnt ihr mit euren aktuellen Werten ein neues Abenteuer beginnen. Obgleich sich die Story dann nicht ändert, regt dies zum mehrmaligen Durchspielen an.

22.03.2007 : Patrick Schröder