Test: Still Life

Der Killer kommt auf leisen Sohlen
Das Rückgrat von „Still Life“ bildet zweifelsfrei die tolle Hintergrundgeschichte, die in zahlreichen aufwendig gestalteten Zwischensequenzen und Gesprächen erzählt wird. Dabei gibt es zahlreiche Schock- und nervenaufreibende Momente. Erzählerisch reicht „Still Life“ zwar nicht an die Klasse eines Hitchcock, doch gibt es eine wirklich beeindruckende Storyline mit vielen Wendungen. Das Ganze spielt in düsteren, teilweise klaustrophobisch wirkenden Levels, die durch ihre verdreckten, unwirklich wirkenden Architekturen viel zur Spielatmosphäre beitragen.

Und hier kommen wir dann zum zweiten „Standbein“ des Titels: die Grafik. Diese erinnert ein wenig an Syberia, weiß sie – wie eben jener Titel - doch vor allem durch ihre absolut detailverliebten vorgerenderten Hintergründe zu brillieren. Auch die Licht- und Schatteneffekte wissen absolut für ein Adventure zu überzeugen. Ein wenig mager hingegen fallen die einzelnen Charaktere in ihren Animationen aus. Oft laufen sie durch die Gegend, als hätten sie ein Lineal verschluckt und ab und an kommt es leider auch vor, dass sie an unsichtbaren Kanten hängenbleiben. Schön gemacht – gerade für Einsteiger - sind die „Bildschirmhilfen“. Nähert sich euer Protagonist einem für den Spielverlauf relevanten Objekt, verformt sich der Cursor und zeigt euch an, was hier zu tun ist. Diese kleinen Hilfestellungen sind zwar nichts Neues im Genre, doch immer wieder gern gesehen.

24.05.2005 : Marc Heiland