Test: Fable III

Auf dem Weg zum Thron
Grundsätzlich lässt sich die Handlung von ‚Fable 3‘ also in zwei Stränge unterteilen. Zunächst erlebt ihr die Zeit, in der ihr versucht, eurem Bruder die Krone streitig zu machen. Dazu gilt es Anhänger aus dem Volk auf eure Seite zu ziehen, um letztlich in einem finalen Showdown den König zu stürzen und selbst Herrscher von Albion zu werden. Leichter gesagt als getan, sind euch die Bewohner Albions aufgrund eurer familiären Bindung zu eurem Bruder zunächst mehr als skeptisch gesinnt. Folglich bereist ihr die verschiedensten Orte von Albion und erfüllt unterschiedliche Missionen, um euren Ruf unter den Bewohnern zu verbessern. Habt ihr eine gewisse Anzahl dann Gefolgsleuten erreicht, schaltet ihr den nächsten Spielabschnitt frei. Dies geschieht über einen mit zahlreichen Toren gespickten Pfad, die sich erst dann öffnen, wenn die entsprechende Anhängermenge erreicht wurde.
Am Ende des Weges warten natürlich das Schloss von Bowerstone und die Krone auf euch. Unterwegs lauft ihr in jedem Abschnitt zahlreichen Schatztruhen mit den verschiedensten Inhalten über den Weg. In der Regel verstecken sich neue Fähigkeiten in den Kisten, die euren Helden beispielsweise neue Zauber lernen lassen, seine Nahkampfwerte und sein Schwert verbessern, oder seine Möglichkeiten in einem bestimmten Beruf erweitern, um mehr Geld verdienen zu können.

Das Missionsdesign verfügt im ersten Teil des Spiels zwar über witzige Ideen, unterm Strich wird deren Potenzial aber nur unzureichend ausgeschöpft. Beispielsweise werdet ihr in einem Quest von einem Geist in sein Buch verbannt, um dort ein Theaterstück zu spielen. Eure schauspielerische Darbietung beschränkt sich jedoch darauf, in verschiedene Kostüme zu Schlüpfen und Dialoge per Frage und Antwortspiel zu führen. Am Ende wartet dann noch ein kleiner Kampf und Schwupps, der Geist entlässt euch wieder in die Freiheit. An dieser Stelle wird sehr gut deutlich, dass es dem Spiel zu oft an Tiefgang fehlt. Zudem hat man regelmäßig das Gefühl, alles schon einmal gesehen zu haben, und mit einem billigen Abklatsch alter Aufgaben bombardiert zu werden. Musste im Vorgänger ein Banditenversteck von seinen kriminellen Bewohnern „gesäubert“ werden, ist es nun ein Söldnerlager, das es „aufzuräumen“ gilt.

25.10.2010 : Michael Keultjes