Test: Tom Clancy's Splinter Cell Conviction

Kein Versteckspiel mehr
Kaum dass ihr das Gamepad in Händen haltet und Fisher durch die erste Mission manövriert, wird schnell klar, dass die Entwickler den Action-Anteil kräftig nach oben geschraubt haben, ohne jedoch auf Taktik und Schleicheinlagen komplett zu verzichten. Der größte Unterschied zu den Vorgängern liegt vor allem in der Geschwindigkeit mit der sich unser Agent fortbewegt und der Vorgehensweise im Gefecht. Die Franchise definierte damals das Spiel mit Licht und Schatten förmlich neu. Zumeist verwies eine kleine Bildschirmanzeige darauf, wie sichtbar beziehungsweise unsichtbar ihr gerade seid, um so möglichst unbemerkt an potentiellen Widersachern vorbeischleichen zu können.

„Conviction“ hat dieses Spiel mit der Tarnung natürlich nicht aufgegeben, geht aber einen stilistisch anderen Weg, der sich zudem deutlich intuitiver spielen lässt. Hat der Feind euch nicht im Blick, wird dem Spiel ganz einfach die Farbe entzogen. Nun lässt sich ganz hervorragend mit der „Beute“ spielen, denn, anders als zuvor, ist der von Rache getriebene Sam ein wahrer Jäger. Mithilfe des linken Triggers haltet ihr euch geduckt, hechtet durch Drücken der A-Taste von Deckung zu Deckung, nutzt Gadgets wie Sticky Cams oder EMP Granaten und manipuliert die Umgebung, um euren Feinden schlussendlich reihenweise das Licht auszuknipsen. Vorbeischleichen war gestern, gewaltsames Infiltrieren ist angesagt. Zimperlich ist unser Held dabei eigentlich nie, weswegen es wenig verwundert, dass die USK sich erstmals in der Geschichte der Serie gezwungen sah, ein 18er Rating zu vergeben.

13.04.2010 : Benjamin Doum