Test: FIFA 11

Der nüchterne Absatz
Um der Schwärmerei Einhalt zu gebieten und auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren einige Worte zur Faktenlage von ‚FIFA 11‘. In diesem Jahr sind rund 30 originallizenzierte Ligen im Spiel enthalten, darunter selbstverständlich die erste und zweite Bundesliga, die englische Premier League sowie die ersten beiden Ligen aus Spanien und Italien. Wie gewohnt stellt ‚EA‘ also auch in diesem Jahr das kompletteste Lizenzpaket im virtuellen Fußballuniversum. Die UEFA Europa League und die Champions League, für die sich ‚Konami‘ die Exklusiv-Rechte sichern konnte, sind wohl die einzigen wirklich nennenswerten Wettbewerbe, die hiesigen Fußballanhängern im Aufgebot fehlen dürften.

Das mitunter wichtigste neue Feature abseits des Spielfelds in ‚FIFA 11‘ ist das bereits erwähnte so genannte „Creation Center“. Über „easportfussball.de“ können eigene Teams, Spieler und weitere Inhalte erstellt werden, die sich später auf die Konsole übertragen und online mit Freunden teilen lassen. In den Menüs von ‚FIFA 11‘ findet sich darüber hinaus die Möglichkeit, eigene Fangesänge, Einlaufhymnen und Torlieder ins Spiel zu implementieren. Wer also schon immer davon geträumt hat, beim virtuellen Torerfolg von seinem Lieblingsschlachtruf des letzten Stadionbesuchs angefeuert zu werden, legt einfach eine Audio-CD mit den entsprechenden Sounddateien in sein Konsolen-laufwerk, erstellt eine Playlist, die dann zu gewünschten Zeitpunkten (Einlaufsequenz, Torerfolg) während der Partien eingespielt werden.

Grundlegend neue Spielmodi sucht man in ‚FIFA 11‘ vergeblich. Im Karrieremodus, dem Herzstück des Einzelspielermodus, könnt ihr entweder eine Spielerkarriere starten und entweder euren Virtual Pro, einen erstellten oder einen realen Spieler steuern, eine Laufbahn als Spielertrainer beginnen, wo sich abseits des Platzes Aufgaben in den Bereichen Training, Aufstellung und Taktik hinzugesellen, oder als Manager antreten und auch den Finanzbereich des Vereins übernehmen. Dem Managermodus wurde eine neue Benutzeroberfläche spendiert, ansonsten beschränken sich die Neuerungen auf Detailveränderungen. Die Spielerentwicklung schreitet etwas schneller voran und eure Berater weisen euch per Mail darauf hin, wer gute Leistungen zeigt und sein Potenzial ausschöpft(oder eben nicht). Daneben steht für Solisten natürlich der „Be A Pro“-Mode parat, der es euch erlaubt, einen eigenen Spieler zu erstellen, und als einzigen Akteur auf dem Platz zu kontrollieren. Erstmals könnt ihr im „Be A Pro“-Mode auch die Rolle des Torhüters übernehmen. Dieser funktioniert ganz gut und ist eine kurzweilige Abwechslung vom Standard-Spiel, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

04.10.2010 : Michael Keultjes