Hands On: FIFA Street 3

Atmosphärische Aufmachung, nassforsche Kommentatoren, enthusiastische Zuschauerränge bestehend aus zig tausenden Fans und Fairness als oberste Maxime – die FIFA-Reihe hat in den letzten Jahren Kultstatus erlangt. Nein, wir wollen an dieser Stelle nicht den ewigwährenden Clinch zwischen dem EA- und dem Konami-Kick aufwärmen. Weshalb auch, wenn sich auf staubigen Hinterhöfen ebenso prima bolzen lässt? Viele Zocker werden spätesten jetzt hellhörig: Hinterhofgebolze unter der Feder EAs? Da war doch was. Genau, die FIFA-Reihe schaffte vor exakt zweieinhalb Jahren einen Abstecher und verabschiedete in FIFA Street die klassische Fußball-Philosophie. Nachdem auch Teil 2 die Xbox-Konsolen erreichte, verschwand die Franchise längere Zeit in der Versenkung.

Umso überraschender war es, dass uns EA zu einem Presse Event in Hamburg einlud, um als eines von wenigen deutschen Fachmagazinen FIFA Street 3 anzutesten. Ob der NextGen-Titel an alte Tugenden anknüpft oder doch komplett generalüberholt wird, verraten wir in unserem Hands On.
Das Runde muss ins Eckige
Schon auf der Xbox strotzte FIFA Street 2 nur so vor verrückten Ideen, die sich von relevanten Regeln der Fußball-Güte durch und durch abwandten. Von rüden Foulspielen über coole Trickvariationen bis hin zu extravaganten Torschüssen - das Konzept wird größtenteils auch in FIFA Street 3 oberste Prioritäten genießen. Hier geht es weniger darum, präzise Ballwechsel zu spielen und dem Reglement des Unparteiischen Folge zu leisten. Das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf dem Spielspaß, was uns die Entwickler schon sehr früh bei der Präsentation kundtaten: „Wir wollen vor allem einen spaßige Arcade-Ableger kreieren, der die realistische Ballphysik nicht unbedingt an oberste Stelle positioniert. Dadurch können wir uns viel freier entfalten und spektakuläre Torschüsse, Moves und Trickvariationen ins Spiel integrieren.“

Dann ging es endlich auf den Bolzplatz: Gespielt wird jedes Match 5-gegen-5, wobei vier Akteure auf dem Spielfeld zu Gange sind und ein Torhüter als letzter Mann die Stellung hält. Einen Referee gibt es, wie erwähnt, nicht, weswegen rüde Fouls und sonstige Vergehen gegen die Fußball-Satzung nicht geahndet werden. Das ist aber auch nicht weiter tragisch, denn aufgrund dieser Tatsache spielt sich FIFA Street 3 um einiges dynamischer als das hauseigene Simulations-Pendant FIFA 08. Sensationelle Fallrückzieher Kopfbälle und Übersteiger sind daher keine Seltenheit. Auch weite Flanken aus dem eigenen Strafraum können anschließend problemlos per Fallrückzieher im gegnerischen Tor versenkt werden.

28.10.2007 : Patrick Schröder