Test: Project Sylpheed

Hilfe, ich sehe vor lauter Farben überhaupt nichts mehr
Die Überschrift deutet ja bereits eine der Schwächen an, denn leider gibt es in „Project Sylpheed“ von fast allem einfach zu viel, weniger wäre hier einfach mehr gewesen. Viele Tasten des Joypads, ergo zur Steuerung sind mehrfach belegt, dies hinterließ schon bei „Star Trek: Legacy“ einen negativen Eindruck und tut dies auch hier. Zusätzlich zu normaler und starker Beschleunigung, dem Gieren, Rollen, Nicken gibt es auch noch diverse Spezialmanöver die auch mit noch Tastenkombis ausgeführt werden müssen.

Aber leider bleibt es nicht dabei, der gesamte Bildschirm ist mit Anzeigen nur so zugekleistert, warum man sich hier nicht an alten Referenzen orientiert hat bleibt wohl auf immer ein Rätsel. Vielleicht hätte es auch schon gereicht so extrem sinnlose Anzeigen wie die Anzahl abgeschossener Feinde und die abgelaufene Missionszeit zu entfernen und einige andere Displays zu verkleinern. Stattdessen muss man sich etwa bei der Anzeige des aktuellen Feindes mit einem wirklich winzigen Statusbalken über dem Ziel zufrieden geben. Weiter ist es ebenso ärgerlich, dass die Zielmarkierungen eher lästig als nützlich oder sonderlich aufschlussreich wären, auch eine Zustandsanzeige von zu beschützenden Schiffen wäre sehr nützlich gewesen und wurde bereits vor Jahren eingeführt.

Zu guter letzt kommt noch hinzu, dass das eigentliche Spielgeschehen zu hektisch und chaotisch daher kommt. Das eigene Schiff ist praktisch noch ein Prototyp und verfügt über spezielle Systeme für bereits erwähnte Manöver aber auch besondere Waffensysteme. Entsprechend fliegt man sehr häufig gegen eine unglaublich große Anzahl an Feinden, auf große Entfernung schaltet man etwa die Multiple-Waffe ein (mehrere Geschosse auf unzählige Widersacher) und lässt die Taste im richtigen Moment los. Das Chaos nimmt seinen Anfang, massenhaft Lasergeschosse, Schweife von Antrieben und Raketen und so weiter, man findet sich förmlich in einem reinen Farbgewitter wieder. Um die Atmosphäre oder eben das Chaos perfekt zu machen muss man in diesen Schlachten noch eigene Schiffe beschützen was nicht gerade einfach ist. Auch vermisst man gleichwertige Gegner die man in Dogfights bekämpfen kann und nicht 5+ Schiffe die man einfach aus dem All ballern kann ohne mehr als einen Punkt zu sehen. Was aber nicht heißt dass dieses Abenteuer einfach wäre, man wird keinesfalls drum herum kommen viele Einsätze mehrmals zu absolvieren. Auch hier gilt aber genug gemeckert, denn trotz dieser durchaus vorhanden spielerischen Macken schaut das Spiel ziemlich schick aus und macht Aufgrund von Missionsdesign und Spielbarkeit trotz allem Spaß. Denn letztlich gibt es immer mehr als genug zu tun und zu bekämpfen und die vielen Funksprüche und Videos tragen zu einer wirklich gelungenen Spielestimmung bei.

23.07.2007 : Christian Witte