Test: RACE Pro

Ein Wechselbad der Gefühle
Nicht viele Spiele haben bei unseren Testern ein derartiges „Wechselbad der Gefühle“ hervorgerufen, das von freudigem Jauchzen bis hin zu unverständlichem Kopfschütteln so nahezu jede Regung in Petto hatte. RACE Pro ist eine solide Rennsimulation mit tollen Strecken und Rennserien. Der Sound ist eine Klasse für sich und auch die Einstellungsmöglichkeiten suchen Ihresgleichen.

Zwei große Minuspunkte prangern aber über dem SimBin-Werk: Der erste ist die Tatsache, dass RACE Pro bei Weitem nicht das bietet, was man von den GTR-Machern erwartet hat, sondern nur eine teilweise stark beschnittene Konsolenvariante der grandiosen PC-Spiele darstellt. Hinzu kommt die Tatsache, dass einige Details nur halb umgesetzt wurden. Die Tankanzeige, bzw. –füllmenge ist da ein gutes Beispiel. Man kann an der Box tanken und in manchen(!) Fahrzeugen gibt es eine Tankanzeige, die allerdings nur in der Cockpitperspektive sichtbar ist. Zudem kann man die Spritmenge zu Rennbeginn nicht bestimmen, was eine Strategie im Keim eliminiert und Boxenbesuche quasi nutzlos macht.

Als nächsten Kontrapunkt ist die Gegner-KI zu nennen, die zwar untereinander knallharte Gefechte auskämpft, euch aber gerade in den höheren Spielstufen gnadenlos von der Stecke schiebt. In unserem Formel 3000 Video haben wir schätzungsweise 25(!) Versuche unternommen, mit höchster KI-Stufe zu fahren und in 25 von 25 Fällen sind wir in der ersten Schikane von 10 Fahrern gleichzeitig in bester Auto-Scooter-Manier rausgefeuert worden. Wer übrigens auch nur einen abgefahrenen Frontflügel erwartet, wird ebenfalls enttäuscht, denn selbst in der „Unmittelbar“-Einstellung sind wirkliche Schäden eher Mangelware und treten nur bei direkten „Einschlägen“ auf. Hat man dann doch eine Beschädigung und fährt in die (gähnend leere) Box, setzt der Autopilot euer Fahrzeug schon einmal gern bei der Ausfahrt in die Boxenmauer! Eine erneute Reparatur in der kommenden Runde ist die Folge… hoffentlich ohne Crash!

16.02.2009 : Matthias Brems