Test: Fallout: Brotherhood Of Steel

Mutanten-Versammlung
Die Story ist leider äußerst linear geraten und nach gewisser Zeit vorauszuahnen. Interessante Wendungen gibt es ebenso wenig wie überraschende Gruseleffekte. Wer Fallout bereits vom PC her kennt, wird zahlreiche Parallelen feststellen. Die fehlenden Effekte macht jedoch die hervorragend eingefangene Atmosphäre im Endzeitszenario wieder wett. Überall um euch herum zerstörte Häuser, irdene Farben bestimmen die Optik und die Mutanten lassen kaum zu wünschen übrig. Warum so ein Szenario, das schon fast dazu einlädt, kaum Interaktionen zulässt, bleibt allerdings ein Geheimnis der Entwickler. Zu gefallen wissen auf jeden Fall die Zwischensequenzen in ihrem leicht morbiden Stil. Dazu gesellen sich ein düsterer Sound und hervorragende Sprecher.

Wem das einsame Gemetzel auf Dauer zu öde ist, der kann, wie bereits erwähnt, die helfende Hand eines Freundes zu Rate ziehen. Das macht eine Menge Spaß, verringert aber die ohnehin schon recht kurze Spielzeit deutlich. Hardcore-Zocker sehen das Spielende schneller, als es ihnen lieb sein dürfte. Auch Gelegenheitsspieler dürften sich dank des moderaten Schwierigkeitsgrades kaum die Zähne ausbeißen.

Ein kleiner Bonus sind die neuen Charaktere, die ihr nach erfolgreichem Durchspielen erhaltet. Die haben zwar wiederum ihre individuellen Stärken und Schwächen, ändern am Spiel jedoch nichts. Wer über ausreichende Englischkenntnisse verfügt, sollte die deutsche Sprachausgabe ignorieren, da das Original um Einiges besser klingt als die Lokalisierung. Auch die PAL-Balken müsst ihr leider in Kauf nehmen. Wer die kleinen Mankos jedoch verschmerzen kann, bekommt ein solides Spiel mit für Xbox-Verhältnisse sauber programmierter Grafik, jedoch ohne großen Tiefgang, geboten.

21.06.2005 : Marc Heiland