Test: Scrapland

Space Taxi ohne Sky
Wenn man auf der Verpackung von „Scrapland“ liest, dass das geniale Hirn hinter dem Werk kein geringerer als Spiele-Legende American Mc Gee ist, dann denkt man natürlich an grafisch spektakuläre Titel wie seinerzeit „Alice“ für den PC. Schaltet man dann die heimische Xbox an, strahlen einem zunächst einmal die bunten Levelarchitekturen der Spielewelt entgegen. Detailverliebte Space Taxis, Raumkreuzer und diverse andere Fahrzeuge, Wolkenkratzer im Stil von New York mit hochauflösenden Texturen und liebevoll gestaltete Figuren hauchen dem Planeten Leben ein. Hinzu kommt, dass scheinbar zu jeder Zeit und an jedem Ort irgendetwas passiert. Dadurch bekommt ihr beim Spielen das Gefühl, dass „Scrapland“ ein Eigenleben besitzt. Dass ab und an minimale Ruckler entstehen, lässt sich absolut verschmerzen, zumal diese kaum spürbar ins Gewicht fallen.

Anders sieht es da schon bei der Akustik aus: Präsentieren sich die Sprecher nahezu allesamt motiviert und verleihen ihren jeweiligen Charakteren ihre persönliche Note und ihren eigenen Charme (in unserer Version noch in Englisch), so hapert es leider in Sachen Musik. Die wenigen Tracks, welche „Scrapland“ spendiert wurden, lassen sich unter die Kategorie „auf die Dauer eintöniges Gedudel“ fassen. Warum wird gerade bei einem so wichtigen Atmosphärepunkt gespart, liebe Sounddesigner? LucasArts macht doch eindrucksvoll vor, wie ein Spiel zu klingen hat. Doch durch die pausenlose Action, die euch vor dem Bildschirm hält, dürfte dieses Manko nicht allzu sehr stören. Wozu gibt es schließlich regelbare Lautstärken?

09.03.2005 : Marc Heiland