Test: Sniper: Ghost Warrior

Der rote Punkt gibt die Richtung vor
Das spielerisch sicherlich wichtigste Element eines Sniper-Shooters ist das Anvisieren. Hier haben die Entwickler durchaus gute Arbeit geleistet. Visiert ihr ein Ziel an, dürft ihr per Hand die Vergrößerung verändern, seht euren Herzschlag, die ungefähre Entfernung und die Windverhältnisse. Sofern ihr nicht auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad spielt, braucht ihr die letzten beiden Faktoren eigentlich nicht zu beachten. Hier hilft ein kleiner roter Punkt, der eventuelle Abweichungen genau anzeigt. Das erleichtert das Zielen ungemein, macht es manchmal gar zu einfach einen perfekt platzierten Kopfschuss zu landen. Diese werden besonders „stilvoll“ in Zeitlupe und mit reichlich rotem Lebenssaft in Szene gesetzt. Des Weiteren wird euch über eine Anzeige am unteren Bildschirmrand mitgeteilt, ob ihr für eure Feinde sichtbar seid oder nicht. Ihr könnt euch ducken, hinlegen und über kurze Strecken von Deckung zu Deckung sprinten.

Leider wurde gerade beim Spiel mit der Deckung geschlampt. Die meisten Gegner scheinen Röntgenaugen zu haben und können durch die Vegetation hindurchschauen. Kaum seid ihr erblickt, hagelt es Gewehrsalven, die einfach alle im Ziel landen – und das obwohl die K.I. sonst weitgehend niedrig einzustufen ist. Das ist unheimlich frustrierend, vor allem in den Missionen, in denen man unerkannt durch ein Lager schleichen muss. Sieht euch auch nur ein einziger Gegner, ist der Auftrag zu Ende. Dass die Feinde in einer Map mitsamt Blickrichtung (rote Pfeile) verzeichnet sind, hilft leider nur wenig, da es nahezu unmöglich ist, die Ausrichtung zu erkennen. Manche Feinde sind gar nicht erst verzeichnet. Ein unverzeihlicher Bug, wenn man deswegen entdeckt wird und dadurch die Mission ihr Ende findet.

14.07.2010 : Benjamin Doum