Test: Tomb Raider: Legend

"Back to the roots"
Bereits im Vorfeld kündigte Publisher Eidos an, Tomb Raider Legend zurück an die Wurzeln des Spiels zu bringen und an den Flair des vor zehn Jahren erschienenen ersten Teils anzuknüpfen. Um Zweiflern gleich vorneweg die Grundlage zu nehmen, das Team rund um Toby Gard hat erreicht, was viele Anstreben. Gegenüber der letzten Teile, die mehr an eine „Ausschlachtung“ des Charakters erinnerten, bringt Tomb Raider Legend das längst vergessene Gameplay gepaart mit toller Präsentation und orchestralen Dolby-Digital-Klängen nach langer Abstinenz zurück ins heimische Wohnzimmer. Sei es die Steuerung, die mystische Geschichte und auch die aufwändig gestalteten Szenerien… alles passt und wirkt wie aus einem Guss. Als wären die letzten Jahre spurlos vorüber gezogen, erkundet ihr mit Hilfe der intuitiven Steuerung die stimmungsvollen Schauplätze, löst knifflige Rätsel und taucht Level für Level weiter in die Geschichte ein.

In alt hergebrachter Manier geht es also darum, sich durch Levels zu hangeln, gefährliche Fallen zu umgehen und sich gegen Gegner verschiedenster Arten zu erwehren. Die Gegner KI ist dabei auf gutem Niveau, so suchen angreifende Spezialeinheiten Schutz hinter Mauern oder haben passende schussfeste Schilde parat. Zwischendurch wird das geschehen durch entsprechende Zwischensequenzen und Actionszenen, in denen ihr bestimmte Buttonabfolgen drücken müsst, aufgelockert. Auch die beliebten Fahrzeugsequenzen sind wieder mit von der Partie und bieten willkommene Abwechslung im sonst so trockenen Archäologen-Alltag. Zusätzlich stehen Boss-Fights an der Tagesordnung, so wartet fast jeder Level mit einem entsprechenden Endgegner auf, der schon einmal mit übernatürlichen Kräften oder in Gestalt von sagenumwobenen Monstern daherkommt.

Fans der Serie freuen sich zudem über die Möglichkeit, den Familienwohnsitz der Crofts in Buckinghamshire, England einem ausgiebigen Besuch abstatten zu können. 'Croft Manor' wurde dabei nicht direkt in die Handlung miteinbezogen, sondern kann jederzeit besucht werden, um auch dort versteckte Artefakte zu entdecken und die eigenen Fähigkeiten zu trainieren. Der fehlende Außenbereich, der bereits in früheren Teilen zu artistischen Einlagen einlud, ist dabei einer großen Trainingshalle gewichen, die jedoch wie der Rest des Anwesens keine Wünsche offen lässt.

11.04.2006 : Matthias Brems