Test: Medal of Honor

Technisch einwandfreie Vorstellung
Technisch macht Medal of Honor hingegen einen weithin guten Eindruck. Die KI-Truppen sind nicht nur aufwändig animiert, sondern auch sehr gut synchronisiert. Laufend geben sie Kommentare von sich und wirken durch kleine Details sehr lebendig. Ein Kaugummi kauender Sergeant oder hustende Kameraden, die den aufgewirbelten Staub eingeatmet haben – all das sorgt für eine tolle Atmosphäre. Das Level-Design ist strikt linear und das Geschehen von Script Events geprägt. Holzzäune zersplittern und selbst Steinmauern bröckeln unter Beschuss – auch wenn man kein zweites Battlefield erwarten sollte, so gewinnen die Schießereien dadurch sichtlich an Intensität. Auch der Sound ist brachial. Kugeln pfeifen und schlagen wuchtig ein. Aus allen Richtungen sind Schreie zu hören. Ein Härtetest für jede Anlage. Lediglich das Setting stellt einen kleinen Wermutstropfen dar. Die Umgebung ist durchaus eindrucksvoll und detailliert gestaltet, doch bekommt man außer spärlich eingerichteten Lehmhütten, Berghängen und natürlich Lehmhütten an Berghängen nicht allzu viel geboten.

Die deutsche Version erscheint übrigens nur als gekürzte Fassung. Kopftreffer sehen somit nicht ganz so verheerend aus und sämtliche Gliedmaßen bleiben auch nach größtem Beschuss dort wo sie hingehören.

Wer die Kampagne beendet hat, kann sich anschließend in den sogenannten Tier 1 Missionen weiter austoben. Auch hier klaute man sichtlich bei der Konkurrenz und schaute sich die Spec-Ops aus Modern Warfare 2 genauer an. Da die Kampagne nach gut sechs Stunden beendet ist, sind Zusatzmissionen aber natürlich herzlich willkommen – zumal deren Schwierigkeitsgrad es in sich hat.

Darüber hinaus darf der obligatorische Multiplayer-Modus für bis zu 24 Spieler selbstverständlich ebenso wenig fehlen. Alle seit Jahren relevanten Modi des Genres sind vertreten und um Variationen erweitert worden, doch greift hier leider die zuvor geäußerte Kritik am Spieltempo. Es gibt sicherlich nicht gerade wenige Spieler, die ein geringeres Tempo befürworten, doch intensiver ist das Geschehen eindeutig bei der Konkurrenz.

12.10.2010 : Benjamin Doum