Test: Bulletstorm

Kreativität wird belohnt
Das sogenannte Skillshot-System belohnt die Spieler für besonders kreative Arten des Tötens. Dass dies nicht nur für einen zugegeben makaberen Spaß sorgt, sondern auch für zusätzliche Spieltiefe, soll nicht unerwähnt bleiben. Je nach Art des Ablebens der Angreifer kassiert man eine unterschiedliche Punktezahl, die sich an bestimmten Terminals wiederum in Waffen und Upgrades investieren lässt

Zum wichtigsten Gadget wird schnell die Nano-Peitsche. Mit dieser lassen sich Gegner heranziehen oder in die Luft schleudern. Geknüpft ist dies meist an einen Zeitlupeneffekt, der es vereinfacht so manchen Schabernack anzustellen. So lassen sich Gegner auf riesige Kakteen spießen, in Abgründe treten oder einfach an die Wand klatschen. Auch Schüsse in die Weichteile werden gesondert gewertet und die Punktzahl sogar noch erhöht, wenn man dem Getroffenen anschließend einen Tritt gegen den Kopf verpasst. Was hier besonders übel klingt, wird vom Spiel als „Gnade“ gewertet – Kopfschmerzen quasi als Ablenkung von der eigentlichen Verletzung.

Auch die Gegner-Vielfalt verdient sich ein Lob. Manche Feinde setzen auf Nahkampf und fungieren eher als Kanonenfutter, andere wiederum sind besonders widerstandsfähig oder treffsicher aus der Ferne. Einige sich nur schwer mit der Nano-Peitsche zu erwischen, da sie blitzschnell ausweichen, und natürlich gibt es immer wieder kleine Zwischenbosse und mächtige Endgegner. Für Abwechslung ist gesorgt. Das gilt ebenso für die Waffen im Spiel. Diese sind zum Teil aberwitzig und lassen sich sogar noch weiter aufrüsten. Am besten gefallen hat uns die Möglichkeit, Feinde mit Ketten-Granaten einzuwickeln. So sind sie nicht nur außer Gefecht gesetzt, sondern fungieren zugleich als lebende Mine für weitere heraneilende Schergen.

Doch bei allem Lob ist auch Kritik fällig. Die Nano-Peitsche ist zwar ein willkommenes Gadget, aber ebenso ausbaufähig. Feinde lassen sich durch die Gegend schleudern, Gegenstände jedoch nur an vorgegebenen Stellen. Mit einer weitreichenderen Physik-Engine wären weitaus kreativere Manöver möglich gewesen. Auch die gute Idee des Skillshot-Systems ist längst noch nicht perfekt. Kombinationen und vor allem Multiplikatoren wären das Sahnehäubchen gewesen und sollten in einem möglichen zweiten Teil unbedingt ihren Weg ins Spiel finden.

28.02.2011 : Benjamin Doum