Test: MotoGP 09/10

Umfangreiche Karriere mit Übersichtsproblemen
Herzstück von „MotoGP 09/10“ ist jedoch der Karrieremodus. Hier erstellt ihr einen eigenen Fahrer, indem ihr Namen, Nationalität, Heimstrecke und Rückennummer vergebt. Schließlich sucht ihr euch noch das passende Rennteam aus, erstellt im Editor ein individuelles Farbdesign für euer Motorrad und schließlich geht es auch schon auf die Piste. Die Rennwochenenden sind in eine Trainingseinheit, die Qualifikation und schließlich das Rennen unterteilt. Da ihr für jeden Rennmeter Erfahrungspunkte erhaltet, bietet es sich auch für geübte Spieler an, die Trainingseinheiten zu absolvieren, um so schneller im Level aufzusteigen. Je nachdem wie gekonnt und fehlerfrei ihr über die Pisten bügelt, steigt die Höhe der gewonnenen Erfahrungspunkte.

Je mehr Erfahrungspunkte ihr sammelt, desto höher fällt euer Prestige aus. Dieses ist wichtig für sämtliches Geschehen, das sich neben der Strecke abspielt. So gilt es ein vollständiges Rennteam mit Pressesprechern und Ingenieuren aufzubauen. Während Pressesprecher gute Sponsoren an Land ziehen sollen, stellt ihr Ingenieure ein, um euren fahrbaren Untersatz zu verbessern. Erfreulich ist dabei, dass ihr mit fortgeschrittenem Spielverlauf immer neue Mitarbeiter einstellen könnt, die individuelle Stärken und Schwächen haben. Wer seinen Motor verbessern will, der muss auch nach einem Ingenieur mit entsprechenden Fähigkeiten suchen. Ein Pressesprecher mit viel Selbstbewusstsein handelt zwar gute Verträge aus, verfügt aber nicht zwangsläufig über gute Expertenkenntnis und Kontakte. Spitzenmitarbeiter wiederum verlangen ein hohes Honorar. Bleiben Siege aus, müssen teure Angestellte möglicherweise sogar entlassen werden.

Die verschiedenen Möglichkeiten, die „MotoGP 09/10“ im Marketing und Forschungsbereich bietet sind durchaus tiefgängig und mit viel Abwechslung verbunden, aufgrund der recht wirren Menüführung und dem bisweilen nervigen Trainer, der euch mit den immer gleichen Tipps zuschüttet, werden aber speziell ungeübte Spieler eine ganze Weile brauchen, bis Personalmanagement und Forschungsarbeit tatsächlich verstanden sind. Letztlich ist es aber löblich, dass sich „Capcom“ zumindest an einem eigenen System versucht hat.

20.04.2010 : Michael Keultjes