Hands On: Forza Motorsport 3

Die ehrlichste Rennsimulation aller Zeiten
Was ein Rennspiel zu einer Simulation macht, ist die Physikengine und hier hat Turn 10 bereits mit der Forza 2-Engine einen großen Wurf gelandet. Logisch, dass man auch hier kein Risiko eingeht und auf das bereits geschaffene aufbaut. Die Forza 3 Physikengine ist also als eine „gepimpte“ Variante der Vorgängerversion zu betrachten, dennoch hat sich einiges verändert.

In der Überschrift habe ich Forza 3 als „ehrlich“ bezeichnet und genau dieses Attribut trifft den Punkt am besten. Forza 3 gibt dem Fahrer noch mehr Feedback über den Fahrzustand eures Boliden, was nicht zuletzt am neuen "Tireflex", dem Arbeiten des Reifens auf der Felge, liegt. Im Gegenzug bleibt ihr von unvorhergesehenen Zuständen verschont, soll heißen, der Wagen bricht nicht unvermittelt aus, ohne euch vorher eindrücklich zu warnen. Das Gefühl an sich ist schwer zu beschreiben, man merkt einfach deutlich, dass man auf der „letzten Rille“ fährt, ohne jedoch dabei Schweißausbrüche zu erleiden oder den Wagen direkt „wegzuschmeißen“.

Doch nicht nur beim Anbremsen oder Einlenken fällt das neue Feature positiv auf, auch beim Herausbeschleunigen spürt ihr jederzeit, ob ihr in einem Front- bzw. Hecktriebler oder einem Allradauto unterwegs seid. Wenn euch der 911er früher im Rennbetrieb auch etwas zu hektisch war, wird er euch in Forza 3 umso mehr Fahrspaß bieten und ganz ehrlich… wer opfert nicht mal gerne ein paar Hundertstel für einen spektakulären Drift, der im Porsche Cup an der Tagesordnung ist? Dies ist sicherlich ein kleiner Schritt weg vom Skill, dafür ein großer Schritt noch weiter vorwärts in Richtung Realität und Fahrspaß. Dennoch… Forza 3 ist kein Mario Kart… wenn der „virtuelle Gong“ erklingt, sprich das Fahrzeug euch sagt „Hier ist Schluss!“, solltet ihr tunlichst darauf hören.

In der Gesamtheit bedeutet dies folgendes: Forza 3 bietet gegenüber Forza 2 die Möglichkeit, die verschiedenen Fahrzeuge in einem kürzeren Zeitrahmen kennenzulernen und somit auch effektiver zu nutzen. Der Vorteil liegt auf der Hand: man beschränkt sich nicht auf 20 der 400 Fahrzeuge, zudem werden in Forza 3 mehr Spieler in der Lage sein, relativ zügig ordentliche Zeiten in den Asphalt zu meißeln.

06.08.2009 : Matthias Brems