Hands On: Forza Motorsport 2

Raceday
Sicherlich ist die Spielbarkeit DER ausschlaggebende Punkt bei Forza 2 und auch hier zeigt Turn 10, dass man sich und die Forza-Marke konsequent weiterentwickelt hat. Die Grafiken sind derart detailliert, dass sich bei nicht-Videospiel-Erfahrenen schon mal die Grenze zwischen Spiel und Realität verschieben kann. Hinzu kommt das wirklich butterweiche Scrolling mit absolut stabilen 60 Bildern pro Sekunde. Gerade hier zeigt Turn 10, wozu die „gute alte“ 360 fähig ist und lässt den bislang schönsten Racer „PGR3“ im wahrsten Sinne des Wortes „alt aussehen“. Der Detailreichtum ist enorm und derzeit auf keinem anderen System in dieser Art zu finden. Selbst auf der alt-ehrwürdigen Nordschleife säumen tausende, animierte Zuschauer den Weg, gepaart von eindrucksvollen Lichteffekten.

Die Fahrzeuge selbst gehören ebenfalls zu den feinsten dieser Art und sind bis ins kleinste Detail den Originalen nachempfunden. Dies geht so weit, dass nicht nur die Außenhaut der Karosserie „wie echt“ daherkommt, spätestens nach dem ersten Leitplankenkontakt sieht man, dass auch der Unterbau originalgetreu übernommen wurde. Das bereits aus FM1 bekannte Schadenssystem wurde ebenfalls weiterentwickelt und zeigt sich insgesamt von seiner besten Seite. Als einziger Kritikpunkt sei in unserer vorliegenden Beta-Version die Positionierung der Replay-Kameras zu nennen, die so gar nicht in das Konzept der Simulation hineinpassen will und mit abenteuerlichen Schwenks daherkommt. Eine „TV-Übertragungs-Option“ würde den Eindruck eines echten Rennens noch weiter vertiefen.

Die insgesamt vier wählbaren Ingame-Kamera-Perspektiven sind allesamt sehr gut spielbar, Experten empfehlen wir selbstverständlich die Motorhauben- bzw. Stoßstangen-Perspektive, die mit wirklich atemberaubendem Speed daherkommt und feinfühlige Steueraktionen zulässt. Eine Cockpit-Perspektive à la PGR3 bietet FM2 nicht. Ob diese in Verbindung mit der hohen Framerate und äußerst detaillierten Streckengrafik noch technisch umsetzbar gewesen wäre? Die Zeit wird’s zeigen.

Die Steuerung an sich kommt gewohnt präzise daher und überzeugt in gleichen Teilen via Joypad sowie auch dem Xbox 360 Force Feedback Wheel. Echte Rennspielfans kommen um die Anschaffung des zweiten unserer Meinung nach nicht herum, gerade in Verbindung mit dem von uns empfohlenen „playseats Evolution“ in der stylischen weißen Xbox 360-Ausführung (ausführlicher Test folgt) wird das heimische Wohnzimmer zur Rennstrecke. Sämtliche Lenk- und Pedalwege sowie das Force Feedback lassen sich im Optionsmenü frei konfigurieren, wobei letzteres eher dezent daherkommt, aber alle Fahrbahn-Beschaffenheiten und Fahrzeugzustände konsequent und wohldosiert an den Fahrer weitergibt. Ärgerlich ist die Tatsache, dass das Wheel für Designarbeiten und dem Fotomodus mehr als unpassend ist, da es schlichtweg nicht alle Bedienelemente bietet. Ein zweiter (konventioneller) Controller wird nicht unterstützt und das Abmelden des angemeldeten Eingabegerätes ist nicht möglich. Hier hilft, zumindest in der uns vorliegenden Fassung, nur eines: Akkupack bzw. Netzteil raus und dann den neuen Controller anmelden. Hört sich kompliziert an, ist aber eine Sache von Sekunden.

03.05.2007 : Matthias Brems