Test: Midnight Club 3: DUB Edition

Drei Löffel Realismus gut gemischt mit 30 Gramm Arcarde-Feeling
Quietschende Reifen, Drifts, harte Rennen… „Aber Moment, da steht mein Auto doch glatt schief?!“ Ja, tatsächlich, ein kleiner Tastendruck und das Auto stellt sich auf die Seite: Inspector Gadget lässt grüßen! So passt man gleich besser durch die kleinen Lücken an der Ampel. Praktisch, so ein System. Das Gameplay von Midnight Club 3: DUB Edition vermittelt während der Fahrt auf der einen Seite einen sehr realistischen Eindruck, auf der anderen Seite kommen aber auch Arcardefans auf ihre Kosten. Eben ein Genre-Mix mit einem Ziel: Ein ernstzunehmendes Rennspiel mit einer kräftigen Priese Spaß zu versehen. Gut gebrüllt Löwe, das ist den Jungs von Rockstar Games in Perfektion gelungen.

Die Fahrwerksveränderungen, die man sich im Tuningshop erkauft, merkt man gleich bei der nächsten Ausfahrt. Der Übergang zwischen Standard- und Sportteilen und die Umsetzung realer Technik in Bits und Bytes sind an dieser Stelle sehr gut verwirklicht, einzig die Drifts kommen etwas kurz. Wenn man bei einer kleinen Drifteinlage nicht gerade mit einem der zahlreichen anderen Verkehrs- und Rennteilnehmer zusammenstoßt, bedarf es nicht einmal großer Mühe das Auto unter Kontrolle zu halten. Es geschieht wie von selbst. Auch bei den Unfällen greift mal wieder der Einfluss guter alter Arcarderenner, denn die wildesten Zusammenstöße mit anderen werfen einen nur selten allzu sehr aus der Bahn. Das optisch gut umgesetzte Schadensmodell erfreut zwar das Auge, nimmt aber ebenfalls keinerlei Einfluss auf die Fahrphysik.

Weitere Spezialfeatures kann man sich durch Turniergewinne freischalten, um sie dann in den Rennen nutzen zu können. So kann man zum Beispiel bei Geländewagen durch gezielte Driftmanöver Stück für Stück eine Anzeige füllen, welche es dann ermöglicht, durch das Betätigen der Hupe mit Hilfe von Schallwellen die Straße frei zu räumen. Besonders bei Limousinen ist diese Funktion interessant. Denn wenn man durch das Wegrammen anderer Verkehrs- und Rennteilnehmer die Anzeige gefüllt hat, kann man einen Unbesiegbarkeitsmodus nutzen. Dieser ermöglicht es, ohne Verringerung der Geschwindigkeit alles weg zu rammen, was sich einem in den Weg stellt. Besonders in heiklen Situationen an überfüllten Kreuzungen ist diese Spielerei eine enorme Erleichterung und unterstreicht den arcardelastigen Charakter des Spiels.

05.05.2005 : Andreas Dietrich