Test: Medal of Honor: European Assault (MOH)

Wer nicht spurt, wird in die Wüste geschickt! Wer doch – auch...
Natürlich werden die MoH-Titel seit jeher von der einzigartigen Atmosphäre getragen. Kaum ein zweiter WW2-Shooter kann mit solch dichter und packender Inszenierung aufwarten. Und auch der neuste Ableger kann wieder einmal mit tollen Schlachtfeld-Impressionen aufwarten. In den großen Arealen wimmelt es vor Details. Häuserfassaden, die durch Granateneinschläge teilweise zerstört wurden, verschneite Dörfer oder auch die Wüstenlevel mit ihren Canyonartigen Felsstrukturen wissen durchgehend zu überzeugen. Sehr schön auch die Explosionen und Feuergefechte. Die Figuren wirken allerdings ein wenig blass und auch sonst sieht man der Engine, trotz vieler guter Ansätze, ihr Alter an.

Trotz des Weltkriegszenarios bleibt der deutsche Fernseher frei von NS-Symbolen. Hier hat die Zensur wieder mal ein Machtwort gesprochen. Und auch in Punkto Blut und Leibesgliedern verlieren MoH Soldaten erstaunlich wenig, sondern lösen sich jugendfrei unlogisch in Luft auf.

Entschädigungen dafür bietet selbstverständlich der geniale Sound. Niemand geringeres als das weltbekannte London Symphonic Orchestra hat den gesamten Soundtrack eingespielt. Somit garantiert EA musikalische Untermalung auf höchstem Niveau. Dasselbe gilt auch für die Akustik. Sämtliche Waffengeräusche wurden den WW2-Vorbildern nachempfunden und dank voller Surround-Unterstützung wisst ihr jederzeit, woher der Feind schießt. Die deutschen Texte sind ansehnlich, ersetzen allerdings nicht das Flair des rein englischen Originals.

18.06.2005 : Marc Heiland