Hands On: Clive Barker's Jericho

Nichts für Moralapostel
Gleich mit dem Intro und der Menügestaltung des Spiels wird klar, dass Clive Barker’s Jericho keinen Platz für Sitte und Anstand bietet. Im Gegenteil. Der Taktik-Shooter protzt mit opulentem Einsatz virtueller roter Lebensflüssigkeit, wobei ebenfalls der mögliche Verlust diverser Gliedmaßen nicht zuletzt dafür verantwortlich ist, dass sich die USK weigerte dem Spiel eine Alterseinstufung zu vergeben, was möglicherweise und sogar höchstwahrscheinlich eine Indizierung zur Folge haben könnte. An dieser Stelle verzichten wir auf eine weitere Diskussion bezüglich übertriebenem Gewaltgehalt von Videospielen und widmen uns ganz und gar der spielerischen Ebene.

Hier weiß Clive Barker’s Jericho durchaus zu überzeugen. Während unserer Test-Sessions ließ sich feststellen, dass sich in Sachen Steuerung kein Anlass zu Kritik finden ließ. So machten die reichlich vorhandenen Gefechte mit den zahlreich auftretenden Kreaturen eine sehr gute Figur. An dieser Stelle ist insbesondere die Tatsache hervorzuheben, dass aufgrund eines storybedingten Zwischenfalls, den wir euch an dieser Stelle aus Spoilergründen vorenthalten, zwischen den maximal sieben Charakteren jederzeit gewechselt werden kann. Dieses Feature ermöglicht wichtige Taktische Möglichkeiten, da sich die unterschiedlichen Spielfiguren stark in ihren Fähigkeiten unterscheiden. Je nach Spielsituation entscheidet ihr euch folglich für das passende Team-Mitglied, wobei ihr nur selten dazu gezwungen werdet einen bestimmten Charakter zu wählen, um einen nächsten Spielabschnitt hinter euch lassen zu können.

Letztendlich beschränkt sich Clive Barker’s Jericho darauf, dem Spieler mit einer mehr oder weniger spannenden, ihren Zweck erfüllenden Rahmenhandlung ein actionreiches Spielvergnügen mit einer Prise Taktik und hier und da dem einen oder anderen Rätsel zu bieten. Atmosphäre und Spielgefühl konnten in unserer spielbaren Vorabversion bereits überzeugen, wobei die Gefechte mit den unterschiedlichen Gegnertypen oftmals von einem recht happigen Schwierigkeitsgrad begleitet waren. Dank der Möglichkeit gefallene Teamkameraden zu heilen, ließ sich ein Absterben jedoch meist vermeiden.

11.10.2007 : Michael Keultjes