Test: The Elder Scrolls 4: Oblivion

Wie meinen?
Lange Zeit geisterten Screenshots und Videos durch die unendlichen Weiten des Internet. The Elder Scrolls IV: Oblivion sollte alle grafischen Grenzen neu definieren. Schon bald kamen Zweifel auf und Previews sprachen von verwaschenen Texturen und Pop-Ups. Dazu niedrige Framerates und Fehler in den Animationen. Stimmen diese Berichte: Zum großen Teil ja. Machen diese technischen Mängel Oblivion zu einem schlechteren Spiel? Größtenteils nein. Der Gesamteindruck, den Oblivion grafisch erweckt, ist als unglaublich zu bezeichnen. Details am laufenden Band, hoch aufgelöste Grafik und tolle Lichteffekte können insgesamt nicht durch Ruckler und Pop-Ups zerstört werden. Die Pop-Ups sind allerdings sehr stark – besonders zu Pferde. Texturen, zum Beispiel von Gras, werden eingeblendet. Was dazu führt das verwaschene Texturen bei schnellen Bewegungen sehr schnell ausgetauscht werden müssen. Ein weiterer Wehrmutstropfen. In den wunderschönen Wäldern fällt dazu die Framerate massiv.

Kurz nach Release der deutschen Version tauchten viele Bilder von falschen Übersetzungen auf. Ebenso gibt es Texte, die einfach vergessen wurden und deshalb in Englisch angezeigt werden. Dazu kommen logische Fehler wie dass der Charakter immer als „Heldin von Kvatch“ bejubelt wird, egal welches Geschlecht der Spielercharakter hat. Untertitel auszublenden kann zu Verständnisproblemen führen, weil in manchen Fällen der Untertiteltext noch weiter läuft und weitere Aspekte erklärt, während der Gesprächspartner ohne Animation und Sprachausgabe still vor dem Spieler sitzt. Ein kleines Bisschen mehr Sorgfalt hätte hier absolut Not getan.

Worüber man sich in den meisten Fällen nicht beschweren kann, ist die Arbeit der Sprecher in der deutschen Version. Motiviert und dem Setting des Spiels angepasst, wird hier eine Sorge zerstreut, dass Oblivion das Problem vieler komplett lokalisierter Titel haben würde. Über 50 Stunden Sprachausgabe wurden aufgenommen und die Qualität ist wirklich gut geworden. Wären nicht die Übersetzungsprobleme und logischen Ungereimtheiten, wäre eine Bestnote zu vergeben.

02.04.2006 : Philipp Rogmann