Test: Project Gotham Racing 4 (PGR4)

Es war einer der Top-Launch-Titel für die Xbox 360: Project Gotham Racing 3. Haufenweise schnelle Autos, die coolsten Locations der Welt und jede Menge Spielspaß machten den Arcaderacer aus dem Hause Bizarre Creations zu einem absoluten Must-Have. Knappe zwei Jahre später steht mit PGR 4 das nächste Sequel der Rennserie ins Haus. Wir hatten seit geraumer Zeit die Möglichkeit uns ausführlich mit der finalen Fassung des Einzelspielermodus zu befassen, und verraten euch in unserem ausführlichen Test, warum der Xbox 360-exklusive Racingtitel mehr als nur eine billige Fortsetzung ist.
Von 72 auf 1
Das Herzstück von PGR 4 stellt abermals die so genannte Gotham Karriere dar, die sich allerdings – mehr oder weniger – deutlich von ihrer Vorgängervariante unterscheidet. Während ihr in PGR 3 noch ausschließlich mit der Jagd auf Kudos und Medaillen beschäftigt wart, was in PGR 4 weiterhin im Arcade-Modus möglich ist, der sich vollständig euren fahrerischen Fähigkeiten widmet, gilt es im neuesten Ableger des Bizarre Creation-Titels im Karriere-Modus hauptsächlich diverse Meisterschaftspunkte in unterschiedlichen Rennserien zu sammeln, um den ersten Platz in der PGR-Weltrangliste zu ergattern. Dabei bildet ein umfangreiches Saison-System den Rahmen der Gotham Karriere. So könnt ihr im Laufe eines Jahres an zahlreichen Wettbewerben teilnehmen, wobei euch je nach Erfolg nach und nach die Türen zu immer einträglicheren Rennserien geöffnet werden, so dass ihr immer weiter im Klassement aufsteigt.

Der Einstieg in eure Laufbahn als Rennfahrer gelingt schnell und unkompliziert. Nachdem ihr euch mit Hilfe eines relativ umfangreichen Editors euren virtuellen Piloten erschaffen habt, könnt ihr euch ohne weitere Umwege den ersten Meisterschaften widmen, wobei ihr lediglich an einem Wettkampf pro Tag teilnehmen könnt. Die verschiedenen Rennserien sind jeweils in mehrere Einzelläufe unterteilt, wobei unterschiedliche Wettstreitarten für viel Abwechslung sorgen. Vom obligatorischen „Straßenrennen“, in dem es gegen bis zu sieben Kontrahenten ausschließlich um den Kampf auf Position geht oder der klassischen „Heißen Runde“, die euch eine simple schnellste Fahrt abverlangt, über den „Sprint- und Super-Slalom“, welcher euch unter Zeitdruck durch einen Pylonen-Parcours hetzt, bis hin zu einer überarbeiteten Form des „Blitzer“-Rennens, in dem neuerdings die an verschiedenen Punkten gemessene Geschwindigkeit zu einem Gesamtergebnis addiert wird, und dem neuen „Superstar“-Wettkampf, der euch dazu nötigt, Sterne über das Erzielen einer bestimmten Art von Kudos (Drift-, Geschwindigkeits-, Windschattenkudos u.v.m.) zu gewinnen, und noch einigen weiteren Modi, wird wirklich ein hohes Maß an spielerischer Abwechslung geboten, wenngleich sich irgendwann jede Wettbewerbsart wiederholt. Allerdings ist den Entwicklern ein ausgesprochen gut verteiltes Auftreten der verschiedenen Renntypen gelungen, so dass nur selten das Gefühl von Eintönigkeit aufkommt.

Abgesehen von Meisterschaftsrennen, in denen ihr neben Kudos, die sich im neuen PGR-Shop gegen bspw. neue Fahrzeuge eintauschen lassen, Ranglistenpunkte sammelt, steht es euch ebenfalls häufig offen an so genannten Einladungsturnieren teilzunehmen. Diese bieten euch die Möglichkeit, nach erfolgreichem Absolvieren einer jeweiligen Challenge, bspw. einen neuen Boliden oder eine Wildcard zu einer beliebigen Weltranglisten-Meisterschaft zu gewinnen. Darüber hinaus könnt ihr entscheiden, welchem Rennen ihr euch als nächstes widmet, wobei natürlich lediglich eine begrenzte Auswahl zur Verfügung steht, die sich nach und nach erweitert, und kalenderbedingt ist. Seid ihr des Weiteren zu einem bestimmten Zeitpunkt noch nicht bereit euch einem bestimmten Wettkampf zu widmen, könnt ihr dies immer noch in einer der folgenden Saisons tun. Letztendlich unterscheidet sich der Karrieremodus allerdings kaum vom Arcade-Modus. Zwar gilt es keine Medaillen, sondern lediglich Kudos und Meisterschaftspunkte einzufahren, die verschiedenen Wettbewerbstypen sind allerdings die gleichen, so dass sich lediglich die Rahmenbedingungen voneinander unterscheiden.

01.10.2007 : Michael Keultjes