Test: Apache: Air Assault

Der Verräter im eigenen Cockpit?
Deutlich wichtiger noch als das Missionsdesign dürfte den meisten Interessierten jedoch die eigentliche Steuerung des Fluggefährts sein. Da „Apache: Air Assault“ sowohl Actionfans als auch Simulationsanhänger gleichermaßen ansprechen möchte, stehen zunächst einmal drei Schwierigkeitsgrade zur Verfügung, die maßgeblich den Realismus der Steuerung vorgeben. „Training“ ermöglicht einen leichten Einstieg für Gelegenheitsflieger. „Realismus“ hingegen wird seinem Namen durchaus gerecht. Zumindest wirken spürbar Flieh- und Rotationskräfte auf den Apache, so dass eine ruckartige Drehung in voller Fahrt schnell den Absturz der Maschine bedeuten kann – Konzentration und Kontrolle sind unumgänglich. Wer hingegen auf „Veteran“ spielt, muss sich obendrein mit Munitionsknappheit herumschlagen und regelmäßig Waffendepots aufsuchen. Ein einziger Absturz und ihr müsst die Mission zudem neustarten – eine automatische Regenration des Schadens existiert nicht.

Beinharte Simulations-Puristen werden aber auch damit nicht zufrieden sein. Zumal es an Einstellungsmöglichkeiten fehlt und man des Öfteren auf einen computergesteuerten Bordschützen angewiesen ist. Dass dieser obendrein auch noch unzuverlässig ist, sorgt für einige Frustmomente. Als Arbeitserleichterung integriert, verweigert der Co-Pilot gerne mal den Dienst, selbst wenn man ihm den Feind quasi auf dem Teller serviert. Ziele oder Zielprioritäten lässt er sich ebenso wenig vorgeben. Das ist doppelt ärgerlich, da wir selbst während des Fluges nur in einem unübersichtlichen Zoom auf das MG zugreifen können.

05.01.2011 : Benjamin Doum