Test: And 1 Streetball

Gameplay hui, Umfang pfui
And 1 Streetball lässt sich in einem Satz beschreiben. "Der Umfang ist einer der größten Schwachpunkte des Basketballtitels", denn dem Basketball-Ableger geht für geübte Spieler nach wenigen Stunden die Luft aus. So stehen im Hauptmenü insgesamt gerade mal drei Spielmodi zur Verfügung. Neben dem klassischen Einzelspielermodus, oft auch „Schnelles Spiel“ genannt, kann man sich im Onlinemodus mit anderen Spielern messen. Um das Spiel zu lernen gibt es ein kurzes Tutorial, das in circa 15 Minuten über die wichtigsten Controllerfunktionen informiert. Auch in diesem Punkt hätte man das Spiel auf jeden Fall etwas umfangreicher gestalten können.

Kommen wir einmal auf das Gameplay zu sprechen: Hier findet man eine der leider wenigen Stärken des Sporttitels. Gerade wenn man dies mit dem Umfang vergleicht, liegen dort "Welten" dazwischen. Die Entwickler legen dabei nicht nur großen Wert, Einsteigern den Titel näher zu bringen, nein, auch die Hardcore-Gamer sollen voll auf ihre Kosten kommen. Das Tricksystem ist äußerst abwechslungsreich und intuitiv gestaltet. Dennoch scheint es so, als ob den Entwicklern die Buttons auf dem Xbox-Controller ausgegangen sind, da bis zu acht Manöver auf einem Analogstick liegen.

Wem die Steuerung mit den beiden Analogsticks dadurch zu kompliziert wirkt, kann wahlweise auch die X“- und „Y“-Tasten für Trickmanöver nutzen, auch wenn diese dann nicht ganz so effektiv sind, wie die mit dem Analogstick ausgeführten und man so oftmals gegen die künstliche Intelligenz den Kürzeren zieht. Durch das so genannte „Button Mashing“ kann zwar nicht immer erfolgreich sein, ist aber eine gute Variante für Genre-Neulinge, sich in den Titel einzuarbeiten. Nach wenigen Stunden ist es somit schon möglich, stylisch in Szene gesetzte Moves ausführen und auch im Online-Modus die Gegner zu beeindrucken.

Nun kommen wir zu einem Feature, das den Ubisoft-Titel von der Konkurrenz wie Electronic Arts oder 2K-Games unterscheidet: Schafft man es, das Publikum so zu begeistern, dass die Anzeige oben links auf dem Bildschirm voll ist, so kann man, vergleichbar mit der NBA Street-Serie, ganze drei bis fünf Punkte pro Korbleger abkassieren, anstatt der üblichen zwei. Neben diesen so genannten „Breakdown“-Moves gibt es das „I-Ball“-System, mit dem es möglich ist, stylische Dribblings auszuführen. „I-Ball“-Moves sehen nicht nur cool aus, sie helfen dem Spieler auch, sich Respekt zu verschaffen und beispielsweise die Beine seines Gegners mit „Ankle-Breaker“-Moves zu verknoten, um freien Weg zum Korb zu haben. Gegen diese Aktionen sind die gegnerischen Spieler so gut wie machtlos.

Unter dem Menüpunk 'I Ball-Steuerung' kann man zudem die bisher freigespielten Moves anschauen. Es gibt zwei Arten von I Ball-Moves, abhängig davon, ob sich der Spieler gerade in einer Aktion befindet oder nicht. Zu den I Ball-Moves gehören Täuschungsmanöver, Ausfallschritte und Crossover, die man mit Hilfe der Analogsticks ausführen kann. Weiterhin kann man mit 'Off Da Head-Moves' für Bewegungen mit dem Oberkörper und 'Da Bounce-Moves' für Moves mit Sprüngen und Tricks in der Luft aufwarten.

Der Spieler kann aus insgesamt drei Schwierigkeitsstufen wählen, wobei diese nicht gerade sehr ausgewogen daherkommen. Unter Umständen kann es so passieren, dass Anfänger auch in der leichtesten Stufe oft das Nachsehen haben. Durch diesen unausgewogenen Schwierigkeitsgrad, ist der Titel für absolute Genre-Anfänger mit Vorsicht zu genießen.

17.07.2006 : Patrick Schröder