Test: Red Dead Revolver

Wenn man nach Motiven diverser Konsolenhelden fragt, steht wohl der Aspekt der Blutrache an oberster Stelle. Ähnlich wie Max Payne im gleichnamigen Erfolgshit und James in Manhunt, wird auch Red Harlow, der Held in Rockstar San Diegos Spiel Read Dead Revolver, durch Rachegefühle geleitet. Als kleiner Junge wird er nämlich Augenzeuge, wie hinterhältige Banditen seine über alles geliebten Eltern ermorden, um an die Goldader zu gelangen, die Harlow Senior nahe seiner Farm entdeckt hat. Jahre später, noch grün hinter den Ohren, macht er sich auf in die große Welt des wilden Westens, um die Mörder seiner Eltern zur Strecke zu bringen und sein Seelenheil zu finden.
Der Rächer mit dem rauchenden Colt
Doch schon während des eigentlichen Prologs, in dem Reds Eltern noch leben, werdet ihr in einem Quasi-Tutorial in die Steuerung eures Helden eingeführt. Zunächst lernt ihr, dass ihr den Charakter via linkem Analogstick durch die Gegend laufen lassen könnt. Wenn Banditen euren Weg kreuzen, nehmt ihr sie kurzerhand per Taste ins Visier, um sie dann mit einem gezielten Schuss mittels rechter Schultertaste in die ewigen Jagdgründe zu befördern. Um euch die Steuerung näher zu bringen, blendet das Programm anfangs ein virtuelles Gamepad ein und führt die jeweiligen Befehle vor. Ein nettes und sehr hilfreiches Feature.

Besonders spaßig wird das Ganoven-Schießen allerdings erst dann, wenn ihr die mittlerweile schon obligatorische Bullet-Time zuschaltet. Diese, hier Dead-Eye genannte, Option steht euch allerdings nur für kurze Zeit zur Verfügung. Zwar schwebt euer Held nicht im Stile eines Neo durch die Prärie, doch auch die Stunteinlagen eines Red Harlow wissen zu überzeugen. Denn neben dem Slow Motion-Feature, könnt ihr mittels kurzem Druck auf die A-Taste einen Hechtsprung in alle erdenklichen Richtungen ausführen und so ebenfalls den feindlichen Geschossen ausweichen. Solltet ihr dann doch einmal von einer Kugel verwundet werden, gibt es einige, wenn auch wenige Medipacks zur Wiederauffrischung eurer Kräfte.

Munition bekommt ihr auf zwei Arten: Entweder sammelt ihr die Ammopacks erschossener Banditen auf, oder kauft euch neue in den Stores oder vor einer Mission. Das Geld hierfür erhaltet ihr einzig durch das umfangreiche Punktesystem. Denn jeder Treffer, den ihr eurem Gegner zufügt, wird mit entsprechenden Punkten honoriert. Je effektvoller und effektiver ihr eure Gegenüber niedermetzelt, desto mehr Credits erhaltet ihr.

30.05.2005 : Marc Heiland