Test: Velvet Assassin

Das Thema „Zweiter Weltkrieg“ ist vor allem im Hinblick auf Videospiele kein wirklich neues. Velvet Assassin von Replay Studios schleicht auf eher weniger ausgetrampelten Pfaden der Thematik: Hier wird nicht geballert, sondern – ja richtig – geschlichen und leise getötet. Ein zweites Aushängeschild des Titels ist, dass er an die Erlebnisse der damals wirklich existierenden Violette Szabo angelehnt ist. Eine Realitätstreue die in bestimmten Situationen durchaus unangenehm werden kann. Was damit gemeint ist und wie es um die Spielmechanik steht, erfahrt ihr weiter unten.
Nach einer wahren Begebenheit
In Velvet Assassin übernehmt ihr während des Zweiten Weltkriegs die Kontrolle von Violette Summer, einer MI6 Agentin, die ihr Vorbild in der damals real existierenden Französin Violette Szabo findet. Szabo, die den französischen Widerstand unterstützen sollte, arbeitete zu dieser Zeit als alliierte Geheimagentin hinter feindlichen Linien und wurde 1945 im Alter von 23 Jahren von den Nazis gefangen genommen und im Konzentrationslager Ravensbrück hingerichtet.

Die fünf Abschnitte in die euch das Spiel entlässt – darunter Hamburg, Berlin, Frankreich und Polen – sind in insgesamt zwölf Missionen unterteilt. Diese stellen einzelne Erinnerungsfetzen dar, die Violette in einem Krankenhausbett während ihrer Kriegsgefangenschaft an ihrem inneren Auge vorbeiziehen sieht. Ob euch im Spiel das gleiche Schicksal erwartet wie Violette Szabo, sei an dieser Stelle nicht verraten – nur dass sich die Familie der echten Heldin bereits kritisch gegenüber der Darstellung der Tatsachen geäußert hat.

23.07.2009 : Peter Lebrun