Test: Fantastic Four: The Movie

Konami macht es vor: Man nehme 4 Marvel Actionhelden, eine Prise Unterhaltung, einige Zutaten aus einem Zelluloidstreifen, schneide darunter Isometrische Ansichten, werfe noch einige altbackene aber nicht überkrustete Spiel- und Grafikelemente zusammen. Et Voilà! Fertig wäre die neueste Filmumsetzung passend zum Start der 'Fantastic 4', Amerikas größten Helden seit John Wayne und John Boy. Ob dieser Eintopf mundet, oder doch eher nach altem Fisch stinkt, erfahrt ihr in unserer Review.
4 Helden sollt ihr sein
Kennt ihr noch die frühen Konsolen Titel, in denen ihr mit 2D Shootern und Prügelspielen regelrecht bombadiert wurdet? Meistens wurden diese Genrevertreter in isometrischer Kameraperspektive geführt und boten nicht unbedingt viel Abwechslung. Was Anno 1995 mit den Ninja Turtels und Konsorten aufgrund der fehlenden Technik nicht besser lösbar war, sollte zehn Jahre später längst ins Spielemuseum gehören! Zumindest dachten wir genau dieses, bis wir den Silberling mit der Aufschrift Fantastic 4 von Konami in Händen hielten. Die Japaner, immer gut für einige Überraschungen, führen in ihrem neusten Werk nämlich sehr plastisch dem erstaunten Anwendern vor Augen, dass die Retrowelle wieder voll im Trend liegt (zumindest für sie).

Wie immer gilt: Wer den Film oder die Comics kennt, ist klar im Vorteil. Für jene, die noch keinen Schimmer haben, was sie erwartet, sei kurz der Hintergrund des Spiels erklärt:

„Der Traum einer wissenschaftlichen Mission im All lässt den Mathematiker Reed Richards einen Deal mit dem dubiosen Victor Doom eingehen, der den Trip finanziert. An Bord des Raumschiffs gehen Richards' immer noch aktuelle Ex-Freundin, die Wissenschaftlerin Susan Storm, als Piloten deren hitzköpfiger Bruder Johnny Storm, der bullige Ben Grimm und der mysteriöse Mr. Doom.

Als das Raumschiff in einen kosmischen Sturm gerät, verändert die Strahlung die molekulare Struktur der Reisenden. Sie überleben, verfügen aber plötzlich über seltsame Kräfte: Reed kann seinen Körper extrem dehnen, Susan den ihren gleich ganz verschwinden lassen, Johnny kann sich komplett in Brand setzen und Ben mutiert zu einem orangefarbenen Kraftprotz in Ziegelsteinoptik.

Probleme bekommen Mr. Fantastic, Invisible Woman, Human Torch und The Thing, als sich die "Fantastic Four" nennen. Nicht nur mit ihrer Umwelt, die sie als Freaks ablehnt. Auch Victor ist verändert und macht ihnen als Dr. Doom das Leben schwer.“


Ihr schlüpft im Spiel zunächst in die Rolle eines der vier Astronauten, und versucht, im Weltall die Leckgeschlagene Station zu reparieren. Das dient dann eher als Steuerungstutorial, da ihr gegen die extraterrestrische Bedrohung sowieso keine Chance habt. Im weiteren Tutorialverlauf lernt ihr alle vier Charaktere kennen und erfahrt mehr über ihre persönlichen Stärken nach dem „Unfall“. Wer dies nicht allein durchleiden will, schnappt sich einen Freund und machts im Coop-Modus.

Zunächst hätten wir da den Anführer der Viererkette, Reed Richards alias Mr. Fantastic. Er ist biegsam wie ein Schlangenmensch und kann seine Gummiarme enorm verlängern. So kommt er nahezu an jedes Sims und jeden Gegner auf hohe Distanz. Mit seinen Rundum-Schlägen macht er so manchen Feind platt. Sue Storm macht Sam Fisher alle Ehre. Doch im Gegensatz zu ihrem männlichen Kollegen, schleicht sie sich tatsächlich unsichtbar an ihren Widersachern vorbei. Alternativ hebt sie ihre Kontrahenten via Telekinese in die Luft, um sie dann in hohem Bogen an Wände zu schmettern, friert ihre Gegenüber auf Tiefkühlhaus-Temperatur oder schickt ihnen dank Superkräften auch mal Blitze entgegen. Ihr Bruder Johnny, der coolste Typ in Town und Held aller Raucher. Als lebende Fackel brennt er seine Initialen in den Pelz der Bösen. Wenn er auftritt, brennt nicht nur die Luft. Der Letzte im Bund der Freaks ist Ben Grimm. Er war beim Raumunfall derjenige, der dem Strahlensturm am nächsten kam. So mutierte seine Haut zu einer Art Felsen und sein Körper entwickelte ungeahnte Kräfte. Doch im Gegensatz zum Rest Truppe, kann sich Ben nicht recht mit seinem Heldendasein anfreunden. Besonders prikär: Im Gegensatz zu den werten Kollegen Spider- und auch Batman agieren die vier nicht im Geheimen, sondern sind jedem bekannt. Leider hat das auch seine Schattenseiten, wie euch das Spiel erklärt. Und diese „Schatten“ und Konsortium gilt es auszuschalten.

13.07.2005 : Marc Heiland