Test: Jade Empire

Das ewige Spiel mit der Macht...
Wie in allen guten Rollenspielen wandelt man auch in Jade Empire beständig auf einem Grad zwischen dem Guten und dem Bösen im Menschen. Jede klitzekleine Entscheidung bringt euch dem Nirwana oder dem Höllenreich ein Stück näher. Zwar hat eure Einstellung keinen Einfluss auf die Haupthandlung, trotzdem gehen einige Änderungen von statten. Nach Schlüsselszenen könnt ihr euch für die gute oder die schlecht Seite entscheiden und bekommt folglich z.B. eine Kampftechnik der offenen oder hinterhältigen Art als Belohnung.

Die Gefährten:
In Jade Empire schließen sich euch nach und nach Weggefährten an, die euch im Kampf und/oder Entscheidungen für euer weiteres Vorgehen unterstützen. Einige sind besonders stark und hauen drauf, was das Zeug hält, sodass man sich den Spaß manchen kann, einfach einmal zuzuschauen, andere können heilen. Einen Händler gewinnt ihr ebenfalls als Freund und so erspart er es euch, immer in eine Stadt zum Einkaufen zu müssen. Die eigentliche Geschichte bleibt auch hier unverändert, doch bringen die Freunde einiges an Abwechslung in die Story ein, denn manchmal müsst ihr eine Aufgabe bewältigen, zu der es mehrere Lösungswege gibt, je nachdem, was eure Vertrauten bevorzugen. Soll man zum Beispiel verhindern, dass ein bestimmtes Dokument zum Empfänger gelangt, kann man einen der Vorschläge annehmen, entweder Adressat oder Empfänger zu töten oder sie am Leben zu lassen und anderweitig aus dem Verkehr zu ziehen.

Die Sidequests:
Das ist wohl die wichtigste Sache neben der eigentlichen Handlung. Nachdem man seine Heimat endgültig verlassen hat, wird man wahrlich überschüttet mit zusätzlichen Aufgaben, sodass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Manche sind relativ einfach, manche sehr zeitaufwändig und andere wiederum echt witzig. Hat man zum Beispiel einen verlobten Mann endlich mit seiner Sandkasten-Ex und der neuen Verlobten zum klärenden Gespräch zusammengeführt, darf man anschließend wählen, ob sich die beiden Frauen um den Mann schlagen sollen oder ob ihr für die Verschmähte einen neuen männlichen Begleiter sucht. Hier ist man eindeutig versucht, die Option "Kampf" zu wählen, einfach weil man wissen will, ob sich die zwei Frauen wirklich verhauen werden. Nach jedem erfolgreich abgeschlossenen Quest gibt es EXP und das reichlich. Somit lohnt es sich auch für Spieler, die sich nicht mit Zusatzaufgaben aufhalten wollen, diese trotzdem zu lösen, denn außer den EXP gibt es auch rare Items, Geld oder den einen oder anderen Kampfstil zu gewinnen.

15.04.2005 : Claudia Ziegel