Test: Crysis 2

Wenn eine Alien-Invasion Erde und Menschheit bedroht und ein spezieller High-Tech Nano Suit das einzige ist, was das Schicksal noch zum Guten wenden kann, dann kann das nur bedeuten, dass es das renommierte Entwicklerstudio Crytek endlich geschafft hat, den zweiten Teil des PC-Shooters Crysis zu veröffentlichen. Tatsächlich steht Crysis 2 ab dem 24. März 2011 im Handel bereit, allerdings nicht mehr ausschließlich für PC, Xbox 360- und PlayStation 3-Besitzer dürfen das Spiel ebenfalls in ihre Sammlung aufnehmen. Wir haben die Konsolen-Fassungen für euch getestet.
New York in Flammen...
… ist kein schöner Anblick: Die Skyline Manhattans hat sich in ein loderndes Inferno verwandelt, bei der Freiheitsstatue brennt mehr als nur die Fackel und vom Himmel prasselt pink leuchtender Alienprojektile herab. Wer sich einen sanften Spieleinstieg wünscht, der einem genügend Zeit und Ruhe gibt, sich mit der Steuerung und den wichtigsten Protagonisten des Spiels vertraut zu machen, ist bei Crysis 2 eindeutig an der falschen Adresse. In der Rolle eines gesichtslosen Soldaten – sein Spitzname ist Alcatraz – erwacht ihr schwer verwundet in einer Fabrikhalle und könnt euch nur noch bruchstückhaft an die vergangenen Geschehnisse erinnern. Die Tatsache, dass euch jemand in den so genannten Nano Suit 2.0 gesteckt hat, setzt dem chaotischen Szenario das I-Tüpfelchen auf.

Es bleibt keine Zeit, der Sache in aller Gelassenheit nachzugehen, schließlich bekommt ihr es schon kurz darauf mit gleich mehreren „feindlichen“ Parteien zu tun, die es auf euch abgesehen haben. Die letzten Überbleibsel der Marines, die so genannte Cell-Einheit, ein Unbekannter namens Hargreaves und die Ceph, die Alienrasse, wollen euch an den Kragen. Eure einzige Hoffnung, Licht ins Dunkel zu bringen, ist ein Wissenschaftler namens Alex Ghould, der euch per Funkübertragung immer wieder mit wichtigen Informationen und Hinweisen versorgt.

Die Geschichte von Crysis 2 stammt aus der Feder von Bestseller-Autor Richard Morgan und erreicht im Vergleich zu anderen Shootern ein überdurchschnittlich hohes Niveau. In jedem Fall wird ihr ein deutlich höherer Stellenwert zu gesprochen, als noch im Vorgänger. Für sich alleine, beispielsweise in einem Buchroman, hätte die Hintergrundstory zwar nicht das Potenzial, den Rezipienten vom Anfang bis zum Ende der Handlung bei der Stange zu halten, in Verbindung mit der brachialen Inszenierung von Crysis 2 motiviert sie aber von der ersten Sekunde an zum weiter spielen. Zu kritisieren sind lediglich flache Dialoge und hin und wieder recht lieblos gestaltete Charaktere. Hier existieren deutlich bessere Beispiele. Man möge sich nur diverse Titel von Entwickler Valve zum Vergleich heranziehen!

22.03.2011 : Michael Keultjes