Test: Nier

Square Enix steht für Qualität, das sollte jedem der auch nur im Entferntesten etwas mit Rollenspielen zu tun hat wissen. Der Hersteller konzentriert sich aber nicht nur auf ein Franchise und Genre, sondern bringt mit Nier ein waschechtes Japano Action-Adventure auf Xbox 360 und PlayStation 3. Kann der Titel die hohen Erwartungen erfüllen und den gewohnten Standard halten, oder greift ein renommiertes Entwicklerstudio auch mal daneben? Wir haben den potentiellen Blockbuster auf Herz und NIERen getestet.
Schock deine Eltern, lies ein Buch
Harte Sprüche von einer nett anzusehenden Nebendarstellerin in heißer Unterwäsche. Genau das sind die Highlights der ersten Minuten im Spiel, aber was kommt danach? Die Geschichte von Nier handelt von einem Vater (dessen Rolle der Spieler übernimmt) und dem Versuch seiner schwer kranken Tochter Yonah in Form eines Heilmittels zu helfen. In einer Lagerhalle findet ihr ein sprechendes Buch mit Namen Weiss. Grimoire Weiss übernimmt im Laufe der Handlung eine wichtige Rolle ein und ist zudem ein sehr unterhaltsamer Zeitgenosse, trotz Buchform. So bekommt ihr immer wieder zu hören, wie primitiv die Menschheit doch sei und warum eure Begleitung unbedingt dabei sein müsse. Aufgewertet wird die Suche nach Yonahs Heilmittel durch diverse Zeitsprünge und völlig abgedrehte Kommentare verschiedener Dorfbewohner.

Auch wenn Nier kein waschechtes RPG ist, so merkt man doch, dass gerade was das Storytelling angeht, Rollenspielelemente vorhanden sind. Zaubersprüche und Waffen können aufgewertet werden, ihr selbst steigt im Level auf und selbst das Rollenspiel stereotypische Dorf schreit nach Square Enix. Genug Action gibt es aber auch, Kämpfe laufen in Echtzeit, spezielle Attacken sind Bildschirmfüllend und Jump 'n Run Einlagen gibt es auch vereinzelt.

29.05.2010 : Marcel Harnau