Hands On: Condemned 2: Bloodshot

Man sollte meinen, dass Grusel- und Horrorspiele ihr volles Atmosphärepotenzial erst dann entfalten, wenn die Sonne untergegangen ist und das Mondlicht von dunklen Wolken erstickt wird. Eine vor kurzem in der Redaktion eingetrudelte Vorabversion zu Segas kommender Fortsetzung Condemned 2 Bloodshot belehrte uns eines besseren. Unser Hands on verrät, warum die Geschehnisse rund um den ehemaligen FBI-Agenten Ethan Thomas auch in grellem Sonnenlicht schocken.
The Darkness ft. Silent Hill...
Na, erinnert ihr euch noch? Mit Condemned: Criminal Origins – dem wohl umstrittensten Xbox 360 Launchtitel – durften Neubesitzer von Microsofts NextGen-Konsole erstmals einen Ausflug ins Horrorgenre wagen. Abgesehen vom hohen Gewaltanteil und einer für damalige Verhältnisse feinen Technik war es ebenfalls die nahezu quälende Gruselatmosphäre, welche Criminal Origins zu etwas „Speziellem“ machte. Die Fortsetzung Bloodshot baut auf dieser Stärke auf, so dass euch neben altbekannten Schockmomenten à la „Feind kommt aus dem Nichts angesprungen“ eine durchgehend bedrückende Stimmung erwartet, die euch das Adrenalin förmlich literweise ins Blut pumpt. Dieser Umstand wird durch den zerbrochenen und niedergeschlagenen Hauptcharakter verstärkt, wobei wir an dieser Stelle nicht zu stark auf die Hintergrundgeschichte von Bloodshot eingehen möchten.

Selbstverständlich sind es ebenfalls die verschiedenen Schauplätze und deren Setting, die dem Horrorszenario zu gute kommen. So ließ sich bereits zu Beginn unserer Testsessions feststellen, dass Condemned 2 ein Paradebeispiel für klimabewusste Videospiele ist. Licht ist nämlich Mangelware. Darüberhinaus verstärken heruntergekommene Gebäude, vernagelte Fenster und schäbige Hinterhöfe den extrem düsteren Gesamteindruck. Spätestens dann, wenn ihr in einer mehr als abstrusen „Parallelwelt“ noch rätselhafteren pechschwarzen Kreaturen über den Weg lauft, bekommt das Wort Finsternis eine völlig neue Bedeutung. Condemned 2 geizt wirklich nicht mit angsteinflößenden Spielmomenten.

14.02.2008 : Michael Keultjes