Hands On: The Simpsons

Der Legende nach hat Matt Groening binnen 15 Minuten einige groteske Zeichnungen erstellt, welche ursprünglich als Pausenfüller für die in den Staaten sehr beliebte „Tracey Ullman Show“ dienen sollten. Damals hätte wohl Groening selbst nicht damit gerechnet, dass die Simpsons eines Tages Kultstatus feiern würden. Mittlerweile bringt es die zynisch politisch unkorrekte Serie auf stolze 400 Folgen, gesplittet in 18 Staffeln und feiert seit jeher immense Erfolge. Da verwundert es schon beinahe, dass erst Ende Juli 2007 ein erstes Leinwandabenteuer der gelben Kleinstadtfamilie über die Projektionswände der örtlichen Lichtspielhäuser flimmerte.

Nachdem auf Current-Gen-Konsolen lediglich vereinzelte Replikationen überzeugen konnten, laufen derzeit im Hause Electronic Arts die Entwicklungsarbeiten zu „The Simpsons“ auf Hochtouren. Auf der diesjährigen Games Convention in Leipzig hatten wir erstmals die Möglichkeit, das NextGen-Debüt ausgiebig anzuspielen. Unseren Ersteindruck lest ihr in unserem Hands On.
Hartherziges Gag-Feuerwerk
Eines vorweg: Wer auf eine gemäße 1:1-Portierung des Kinovorbilds gehofft hat, wird bitter enttäuscht. Anstatt nämlich die Revolte gegen den Glatzkopf Homer und seine daraus resultierenden Heldentaten nachzuspielen, baut der NextGen-Auftritt der gelben Einwohner Springfields auf einem ganz eigenen Kuriosum auf und scheucht euch dabei durch insgesamt 16 Episoden, in denen ihr, bis auf Maggie, alle Simpsons-Familienmitglieder steuern dürft. Um welchen Storyhintergrund es sich dabei allerdings konkret handelt, wurde noch nicht verbreitet.

Das macht aber auch nichts, da die Rahmenhandlung bei einem solch humorvollen Spiel sowieso nur zweite Geige spielt. Viel gewichtiger ist das Gameplay, das sich einen Orden für die einfallsreichsten Spielmodi der letzten Jahre alle mal verdienen könnte: Mit absonderlichen Bezeichnungen wie „Medal of Homer“, „Shadow of The Colossal Donut“ oder „Day of the Dolphin“ entlockt man seinen Spielern nicht nur ein seliges Schmunzeln von den Lippen, sondern zieht im gleichen Zuge teils hauseigene Spielemarken ungestört durch den Kakao. Die einzelnen Mini-Games stellen aber nicht nur namentlich Parodien auf bekannte Marken wie Medal of Honor, Grand Theft Auto oder Everquest dar, sondern bauen auch auf deren Szenarien auf.

02.09.2007 : Patrick Schröder