Test: Alice: Madness Returns

Zwölf Jahre mussten wir auf Duke Nukem Forever warten, auf einen Nachfolger zu American McGee's Alice „nur“ elf Jahre! Viele können sich womöglich gar nicht mehr an das gelungene Action-Adventure erinnern, zum Glück hat Electronic Arts jeder Verkaufsversion von Alice: Madness Returns einen Downloadcode beigelegt, mit dem man sich das Original herunterladen kann. Was es sonst noch Wissenswertes über den Horror-Trip zu berichten gibt und ob sich die Wartezeit gelohnt hat, klärt nun unser ausführlicher Test.
Bin ich verrückt oder ist die Welt verrückt geworden?
Nicht nur in der echten Welt sind elf Jahre seit Erscheinen des ersten Teils ins Land gegangen, sondern auch in der virtuellen Welt von Alice. Das kleine Mädchen aus Lewis Carrols berühmter Erzählung hat ihren ersten Trips ins Wunderland zwar körperlich überstanden, ihre Seele nahm jedoch Schaden und seither plagen sie furchtbare Alpträume und Visionen. Alice quält besonders die Erinnerung an den Feuertod ihrer Familie. War sie vielleicht für den Brand verantwortlich und gibt es das Wunderland tatsächlich, oder entsprang alles nur ihrer Fantasie? Fragen über Fragen, die kein Psychiater beantworten kann, sondern ausschließlich Alice, indem sie sich wieder ins Wunderland begibt.

Dort ist leider nichts besonders „wunderlich“, sondern eher erschreckend oder schlicht verrückt. Zwar erkennt man hier und da noch einige bunte Stellen oder kann erahnen, wie hell und fröhlich diese Fantasiewelt einst ausgehen hat, diese Zeiten scheinen jedoch lange vorbei zu sein. Verfall hat sich breit gemacht und hässliche Stahl- sowie Eisenkonstruktionen durchziehen die Landschaften. Das kaputte Wunderland ist Sinnbild für die geschundene Seele von Alice und gleichzeitig eine große und unterhaltsame Geisterbahn.


27.06.2011 : Stefan Grund