Stolen: Interview mit Joe Madureira

Joe Madureira dürfte besonders Comic-Fans ein Begriff sein. Der gute Joe hat schon die X-Men und andere bekannte Superhelden gezeichnet. Beim Action-Adventure Darksiders fungiert Joe als Creative Director. im Zuge der Präsentation von Darksiders in London traf ich den sympathischen Kreativen zum Interview:

FRONTmedien: Hallo Joe. Ich glaube es ist offensichtlich, dass ihr euch bei der Entwicklung von Darksiders an erfolgreichen Spielen wie Zelda orientiert habt. Was meinst du, was macht Darksiders einzigartig im Vergleich zu anderen Spielen?

Joe: Wir haben bei der Entwicklung sehr viel Wert darauf gelegt, den Kampf, die Story und die gesamte Welt so einzigartig wie nur möglich zu gestalten. Unser Kampfsystem ist verrückt, wir haben riesige Monster und Bossgegner. Es gibt aufrüstbare Waffen und eine fantastische Welt zu erkunden. Der Kampf ist einfach großartig und sieht fantastisch aus. Die vielen Möglichkeiten im Kampf - sowas hatte wohl noch kein Spiel. Ich finde, das ist der größte Pluspunkt von Darksiders. Man kann selbst entscheiden, wie man sich im Kampf verhält. Es liegt an dir, wie du die Monster bekämpfst. Du musst kein bestimmtes Kampfsystem lernen, du entscheidest. Gleichzeitig ist Darksiders ein umfangreiches Adventure-Game. Während andere Spiele nach dem Endgegnerkampf enden, macht Darksiders auch beim zweiten Spielen noch Spaß, einfach deshalb, weil es so viel zu entdecken gibt.

FRONTmedien: Ist Darksiders eher ein Action-Spiel mit Rollenspiel-Elementen, oder handelt es sich um ein Rollenspiel mit Action-Elementen?

Joe: Es ist auf jeden Fall ein Action-Adventure mit Rollenspiel-Elementen.

FRONTmedien: Was macht ihr konkret anders?

Joe: Wir wollen einfach ein Spiel machen, das wir selbst gerne spielen wollen. Speziell ein Spiel für Erwachsene, das dunkel und geheimnisvoll ist.

FRONTmedien: Ihr habt also keine Angst davor, dass viele Spieler sagen:„Ok, es ist nur ein weiteres Action-Adventure.“

Joe: Nein, überhaupt nicht. Schau, ich liebe Action-Adventures und ich bin mir sicher, dass all diejenigen, die dieses Genre lieben, auch Darksiders lieben werden.

FRONTmedien: Ihr habt die Spielzeit mit 25-30 Stunden angegeben…

Joe: … Ja, das hängt natürlich vom Spieler ab. Wenn man nur durchrennt, kann man es natürlich in 20 Stunden durchspielen. Wer sich jedoch genauer in der Welt umschaut, für den wird die Spielzeit um einiges länger ausfallen.

FRONTmedien: Was hat dir bei der Gestaltung der Charaktere mehr Spaß bereitet? Die Engel oder die Dämonen zu entwerfen?

Joe: Die Dämonen(lacht).

FRONTmedien: Warum?

Joe: Ich hab schon immer gerne Monster gezeichnet. Ich liebe Horrorfilme mit schrecklichen Monstern. Mein Traum war es, ein Spiel zu machen, in dem all meine Monster vorkommen. Die Engel sind so…. naja, so Typen mit Flügeln. Die Monster sind einfach cooler.

FRONTmedien: Der Held des Spiels ist ein Reiter der Apokalypse. Habt ihr euch für die Geschichte an der Bibel orientiert?

Joe: Wir haben uns natürlich vorab informiert, aber wir wollten, dass jeder Spieler, unabhängig von der Religionszugehörigkeit, die Geschichte versteht. Da die Passagen in der Bibel auch sehr kurz sind, haben wir unsere eigene Geschichte entworfen.

FRONTmedien: Wie würdest du den Protagonisten Krieg beschreiben?

Joe: Krieg ist kein gewöhnlicher Antiheld. Die Reiter sind für die Balance der Welt zuständig. Sie dienen einem Rat, der darauf achtet, dass keine Macht im Universum zu stark wird. Sie werden immer dann ausgeschickt, wenn es Probleme gibt. Sie sind eine Art Spezialtruppe. Dadurch haben sie sich auf beiden Seiten keine Freunde gemacht. Nachdem Krieg hundert Jahre in seinem Gefängnis war, wollen die Dämonen und die Engel Rache. Um an sein Ziel zu gelangen, muss er jedoch mit beiden Seiten paktieren. Krieg ist ein sehr vielschichtiger Charakter.

FRONTmedien: Darf man auch die anderen Reiter spielen?

Joe: Nein, Krieg ist der einzige spielbare Held.

FRONTmedien: Mark Hamill ist einer der Synchronsprecher. Was war es für ein Gefühl neben Luke Skywalker zu stehen?

Joe: (Lacht) Er ist ein toller Typ und ein toller Synchronsprecher. Er hat oft nur ein Take für eine Aufnahme gebraucht. Er hat sich richtig in die Rolle hineinversetzt. Einmal hat er sich selbst gewürgt, damit seine Stimme noch schauriger klingt. Er hat auch tolle Geschichten über Star Wars erzähl. Ein echt feiner Typ.

FRONTmedien: Joe, vielen Dank für das Gespräch
04.12.2009 : Stefan Grund